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Vor 117 Jahren wurde die Ethnologin und Erzählerin Eva Lips geboren

Eva Lips, sitzend hinter dem Schreibtisch. UAL FS N 00542


Anfangs gilt ihr Interesse der Pflanzenwelt: Eva Lips’ erster Zeitungsartikel dreht sich um Kakteen. Später wendet sie sich den Menschen zu und erforscht als Ethnologin die Ureinwohner Nordamerikas. Als Institutsdirektorin ist sie eine der ersten Frauen an der Universität Leipzig mit einer ordentlichen Professur.

Eva Lips, Ethnologin und Institutsdirektorin

Am 6.02.1906 als Tochter des Verlegers Ernst Wiegandt (1870-1936) in Leipzig geboren, wächst Eva Lips in einem bildungsbürgerlichen Elternhaus auf. 1925 heiratet sie den studierten Ethnologen Julius Lips und widmet sich selbst dem Studium der Völkerkunde, das sie an die Universitäten Köln, Bonn und Paris führt.

Von den Nationalsozialisten politisch verfolgt, emigriert das Ehepaar Lips in die USA. Seit 1934 arbeitet Julius Lips als Professor für Völkerkunde und Recht an den Universitäten in New York und Washington. Seine Frau Eva ist in diesen Jahren als wissenschaftliche Assistentin ihres Mannes tätig, betreibt aber auch eigene Feldforschungen bei den nordamerikanischen indigenen Völkern.

Eva Lips, 1973, Porträt, 67 Jahre alt. UAL FS N 00544

1948 kehrt das Forscherpaar nach Leipzig zurück, wo Julius Lips zum Direktor des Instituts für Ethnologie und vergleichende Rechtssoziologie berufen wird. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1950 übernimmt Eva Lips die Geschäftsleitung des Instituts.


Nun beginnt ihre eigene wissenschaftliche Karriere, sie promoviert und habilitiert zum Ojibwa-Stamm in Nordamerika. 1960 folgt schließlich ihre Berufung zur Professorin mit vollem Lehrauftrag. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist Eva Lips bemüht, das vorherrschende klischeehafte Bild von der indigenen Bevölkerung Nordamerikas zu korrigieren. So schreibt die Ethnologin zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher über die amerikanischen Ureinwohner. Am 24. Juli 1988 stirbt Eva Lips im Alter von 82 Jahren.

Publikationen

  • Savage Symphony, New York 1938.
  • (Mitarb.) The origin of things. A cultural history of man, New York 1947.
  • Das Indianerbuch, Leipzig 1956.
  • Das Reich der Inka, Leipzig-Jena 1956.
  • Sie alle heißen Indianer, Berlin 1974.

Das Privatarchiv Eva und Julius Lips bewahrt das Universitätsarchiv Leipzig.


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