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Führungen im Universitätsarchiv durch die Universitätsgeschichte

Blick auf den Augustusplatz, links neben dem Café Felsche die Paulinerkirche und das Augusteum. Postkartensammlung UAL.

Mit der Gründung der Universität im Jahre 1409 setzt auch die historische Überlieferung ein. In unterschiedlicher Dichte und Breite spiegeln sich der Aufstieg der Universität nach der Reformation, in der Aufklärung, in der Zeit der Universitätsreform von 1830 bis hin zum Höhepunkt in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts wider: als Beispiel seien die Fächer Physik, Mathematik, Psychologie, Theologie, Rechtswissenschaften, Sprachwissenschaften und Geschichte genannt.

Seit Ende 1989 stand das Universitätsarchiv vor neuen Aufgaben. Es hatte das Registraturgut der evaluierten Institute, Sektionen und Teile der Fakultäten sicherzustellen. Das gleiche sollte mit dem Schriftgut der abgewickelten außeruniversitären wissenschaftlichen Einrichtungen geschehen.

Den Bestand der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport mit ca. 500 laufenden Metern an Akten hat es übernommen, ebenso die Archive der Handelshochschule (der ältesten ihrer Art) und der Pädagogischen Hochschule. Universitätsgeschichte ist, wie wir wissen, fast immer auch Personengeschichte, die sich letztendlich in der Überlieferung des Archivs widerspiegelt.

Summarisch seien einige berühmte Namen aus neuerer Zeit erwähnt: für die Geschichte Karl Lamprecht, Erich Brandenburg, die Münchner Manfred Hellmann, Hermann Heimpel und Herbert Grundmann, weiter Rudolf Kötzschke, Walter Schlesinger, Helmut Kretzschmar; für die Sprachwissenschaften August Leskien, Karl Friedrich Brugmann, Wilhelm Streitberg, der von München nach Leipzig kam, und Theodor Frings; für die Jurisprudenz Theodor Mommsen, Adolf Wach, Emil Friedberg, Karl Binding, Rudolf Sohm, Helmut de Boor, Eberhard Schmidt, einer der Väter des Grundgesetzes, und Erwin Jacobi, für die Theologie und Kirchengeschichte Rudolf Kittel, Albert Hauck, Heinrich Arthur Böhmer und Albrecht Alt. Besonders die älteren Quellen sind gut erschlossen.

Das Universitätsarchiv Leipzig bietet für ausgewählte Interessenten Führungen durch die Archiv-Räumlichkeiten an. Wer einmal hinter hinter die Kulissen des Archivs schauen möchte, kann sich gerne zu einer Führung anmelden.

Das Archiv im ehemaligen Pferdestall 

Seit September 2010 befindet sich das Universitätsarchiv Leipzig in der Prager Strasse 6 – und hat damit erstmals seit der Kirchenspren­gung von 1968 wieder ein festes Domizil. Das Universitätsarchiv Leipzig besitzt in der Prager Straße insgesamt 10 Magazine auf drei Etagen, darin können rund 12.000 Regalmeter an Archivalien untergebracht werden. Rund 70 Prozent der Maga­zinkapazität sind derzeit belegt. Den Nutzern des Uni­versitätsarchives stehen 16 Leseplätze (sowie Lesegeräte für Microfiche, Personalcomputer, kabelgebundenes Netzwerk) ein Seminarraum und ein Vortragsraum zur Verfügung.

Schon 1863 gab es erste Überlegungen, einen Pferdestall für die Posthalterei auf dem Gelände der heutigen Prager Straße zu errichten. Nachdem die Pferde lange Zeit in behelfsmäßigen Stal­lungen untergebracht waren, beschloß die Kaiserliche Post auf eigene Kosten den Bauzustand der Gebäude zu verbessern. Im Frühjahr 1879 begann der Bau des Hauptgebäu­des und im Juli wurden die ersten Nebengebäude fertig gestellt. Daher konnte vor der vollständigen Fertigstel­lung des Hauptgebäudes (im Jahre 1881) der Dienst­betrieb des neuen Postamts am 15. Oktober 1880 aufgenommen werden. Im Hintergebäude befanden sich bis zum Sommer 1894 die Stallungen der Posthalterei und Unterkünfte für Postillione.

Danach wurde das Gebäude für gut 20 Jahre als Telegraphenzeugamt genutzt. Mit der Errichtung des Postbahnhofs im Jahre 1912 wurden diese Dienststellen dorthin verlegt und in die Prager Straße zogen Rech­nungsstellen des Postcheckamtes und des Fernsprechamtes ein. Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 brannte das Hintergebäude vom Dachgeschoß bis zum 2. Obergeschoß völlig aus. Lediglich mit einem Behelfsdach versehen, wurde das Gebäude von der Post zu verschie­denen Zwecken genutzt, unter anderem wurde auch eine Kegelbahn eingebaut und ein Rechenzentrum betrieben.

Wir zeigen Ihnen unser Gebäude und erklären, wie ein modernes Archiv in einem ehemaligen Pferdestall Platz gefunden hat. Sie bekommen  Einblick in die Magazine, sehen die Standorte und Lagerung unserer Schätze. Die Archivarbeit an der Universität Leipzig beginnt im Jahre 1409. Die aktuellen Aufgaben des Universitätsarchivs vermitteln einen Eindruck der Arbeitsaufgaben einer großen und alten Universität.

Grosse und kleine Geschichten werden im Universitätsarchiv Leipzig erzählt…

Besichtigen Sie bei uns die Universitätsgeschichte entlang großer bedeutender Ereignisse – anhand amüsanter Episoden und Anekdoten. Unsere Archivführung vermittelt Ihnen einen einen exklusiven Blick auf ausgewählte Unikate – individuell herausgesucht und auf die Interessen der Gruppe abgestimmt.

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