Seit 1409 haben etwa 450 000 Personen in Leipzig studiert. Früher endete die Bindung an die Universität erst mit dem Tod. Die Zeiten haben sich gewandelt und nach drei Jahren verlassen die meisten Studenten heute die Universität.
Über 600 Jahre hinweg zählen die Studienjahre wohl stets zu den glücklichsten Lebensabschnitten. Bei der Suche nach Erinnerungen ist Ihnen das Archiv selbstverständlich gern behilflich.
Seminargruppentreffen, Fachschaftsveranstaltungen und Institutsjubiläen begleiten wir mit unserem historischen Wissen. Zahlreiche Dokumente und Objekte finden sich im Archiv, die Sie, gern auch mit einer individuellen Führung verbunden, bei uns selbst in Augenschein nehmen können.
Oft erhalten wir Anfragen nach den Adressen oder dem Verbleib ehemaliger Kommilitonen. Der Datenschutz und das Recht auf informelle Selbstbestimmung ist in Deutschland ein hohes Rechtsgut. Den Intentionen der Gesetzgeber hat auch das Archiv Rechnung zu tragen. Bei der Suche nach Kompromissen bemühen wir uns, Ihnen dennoch so weit als möglich zu helfen.
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In den vierziger Jahren des 18. Jahrhunderts muss der Brauch einer Erneuerung des Doktordiploms nach 50 Jahren aufgekommen sein. 1765 werden im Promotionsbuch der Philosophischen Fakultät die sogenannten Jubilantes, neben den rite Promovierten, besonders aufgeführt.
Dieser schöne Brauch wurde auch von anderen Fakultäten eingeführt und mehr als 200 Jahre lang gepflegt. Aus politischen Gründen endete 1969 die bisherige Verfahrensweise bei goldenen Doktorjubiläen.
Es wurden keine erneuerten Doktorurkunden mehr ausgestellt, weil viele der Promovenden nun in der Bundesrepublik Deutschland lebten und für die Fakultäten daher Grenzen zwischen „… Würdigkeit oder Unwürdigkeit einzelner Personen nicht zu ziehen sind.“
In den letzten Jahren ist dieser alte Brauch wieder aufgelebt.
Japanische Alumni an der Universität Leipzig
Im deutschen Kaiserreich schreiben sich rund 750 Japaner an der Berliner Universität als Studenten ein – in Leipzig, München und Göttingen sind es zusammen kaum 550. Für die Leipziger Japaner ergibt sich einen weitere Abweichung: an allen vier genannten Universitäten dominieren die japanischen Medizinstudenten oder angehende Juristen – nur in Leipzig nicht.
An der Leipziger Juristenfakultät schreiben sich 32 Japaner ein, an der Medizinischen Fakultät sind 41 japanische Herren immatrikuliert. Doch 84 Personen schreiben sich in der Philosophischen Fakultät ein und besuchen lieber Vorlesungen in den Wirtschafts-, Sprach- und Naturwissenschaften.
Betrachtet man die Lebenswege der japanischen Studenten, so wird schnell klar, dass nur wenige direkt aus Japan nach Leipzig kamen, vielmehr haben etwa zwei Drittel bereits an einer anderen deutschen Universität studiert. Im Vergleich mit den deutschen Kommilitonen sind sie auch viel älter, fast 10 Jahre Lebenserfahrung haben sie ihren Mitstudenten voraus.
Amerikanische Studenten in Leipzig 1818 bis 1909
Stellvertretend für amerikanische Alumni an der Universität und die Anziehungskraft und Ausstrahlung der alma mater lipsiensis sei auf den Lebensweg von Caspar Rene Gregory verwiesen. Der junge Theologiestudent kam 1873 aus den USA nach Deutschland, um seine Studien bei Konstantin von Tischendorf fortzusetzen. Als sein Leipziger Lehrer früh verstarb, blieb er in Leipzig und führte später dessen Arbeiten aus seinem Nachlaß weiter fort. In Fortsetzung der bereits 1864-1872 gedruckten Bände von Tischendorf gab er einen dritten Band „Prolegomena“ zu den handschriftlichen Quellen des Neuen Testaments heraus. Zugleich suchte Gregory die Nähe des theologischen Dreigestirns um Luthardt und engagierte sich für die Ideen von Friedrich Naumann (1860-1919), zu dessen Evangelisch-sozialem Kongreß er sich als eifriger Anhänger bekannte. An der Universität Leipzig übernahm Gregory im Jahre 1887 nach seiner Habilitation die Leitung der kirchlich-archäologischen Sammlung und wirkte als außerordentlicher und schließlich als Honorarprofessor (1891) für neutestamentliche Textkunde. Darüber hinaus war Gregory in Leipzig, nicht nur an der Universität, als volkstümlich und menschenfreundlich bekannt. Noch als 67jähriger Kriegsfreiwilliger meldete er sich 1914 aus Pflichtbewußtsein für den Fronteinsatz im Ersten Weltkrieg. Im Schützengraben schwer verwundet, starb er in einem Lazarett an der Westfront im Jahre 1917. Mit seinem Tod und dem Kriegseintritt der USA endete eine fast hundertjährige Wissenschaftsbeziehung zwischen Leipzig und Amerika.
Informationen zum Alumni-Netzwerk der Universität Leipzig
Das Alumni-Netzwerk der Universität Leipzig steht allen ehemaligen und jetzigen Studierenden und Mitarbeitern offen, die Mitgliedschaft ist kostenlos, Sie erhalten Informationen im Alumni-Magazin, das Ihnen zugesandt wird. Verschiedene Veranstaltungen werden angeboten.
Haben Sie an der Universität Leipzig studiert, geforscht, gelehrt oder gearbeitet – oder tun das noch? Dann sind Sie hier genau richtig! Alumni-Netzwerk