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Zum Geburtstag des Agronomen Karl Birnbaum, erster Professor für Landwirtschaftslehre

[media-credit name=“Karl Joseph Eugen Birnbaum, Professor für Landwirtschaft, um 1874. Universitätsarchiv Leipzig UAL FS N06241-096″ align=“aligncenter“ width=“486″]Karl Joseph Eugen Birnbaum, Professor für Landwirtschaft, um 1874. Universitätsarchiv Leipzig UAL FS N06241-096[/media-credit]
Am 18. Mai 1829 wurde der Agrarwissenschaftler Karl Joseph Eugen Birnbaum als Akademikersohn im belgischen Löwen geboren. Er war ein Verfechter und Vorreiter der akademischen Landwirtschaftslehre in Sachsen. Birnbaum starb am 8. Mai 1907 in Berlin.
Karl Birnbaum studierte von 1848-1856  Landwirtschaft und Kameralistik in Jena und Gießen, machte Bekanntschaft mit Justus Liebig (1803 -1873). 1857 erfolgte die Habilitation und Promotion zum Dr. phil in Landwirtschaft an der Universität Gießen zu „Über die Wirtschaftssysteme“. Von 1857 bis 1866 war Birnbaum Privatdozent für Landwirtschaft an der Universität Gießen. Von 1866 bis 1869 war der Agronom Direktor der privaten Landwirtschaftlichen Lehranstalt in Plagwitz. Unerreichtes Ziel war, seine Plagwitzer Lehranstalt in ein Universitätsinstitut umzuwandeln.
Erster Professor für Landwirtschaftslehre
Birnbaum fand von 1867 bis 1869 Aufnahme als nichtplanmäßiger außerordentlicher Professor für Landwirtschaft an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig. Damit war Birnbaum erster Professur für Landwirtschaftslehre an der Universität. Die Gründung des Landwirtschaftlichen Instituts der Universität Leipzig 1869 hatte Aufhebung der Lehranstalt in Plagwitz zur Folge. Birnbaum wurde aber nicht Direktor, sondern der Agrarwissenschaftler Adolf Blomeyer (1830-1889). Von 1869 bis 1886 war er planmäßiger außerordentlicher Professor für Landwirtschaft an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig. 1871 bis 1874 war Birnbaum Mitglied des deutschen Reichstages für den Wahlkreis Leipzig-Land. Er gehörte der Nationalliberalen Partei an.
Birnbaum beteiligte sich 1871 bis 1873 am Schönheimerschen Bankverein und den Bischwiller Tuchfabriken und verlor im „Gründerkrach“ 1873 sein gesamtes Vermögen. 1886  erfolgte die Verurteilung Birnbaums wegen Betrugs zu einem Jahr Haftstrafe und zwei Jahren Ehrverlust. Damit kam es zum Verlust seiner Professur an der Universität Leipzig. Seit 1887 lebte Birnbaum als freier landwirtschaftlicher Autor in Berlin. Leider sind viele Akten zur Causa Birnbaum nicht mehr im Universitätsarchiv Leipzig vorhanden, wie eine Inventur im Jahre 1950 belegt. Ansprechpartnerin für die Akten Birnbaum (Signaturen: RA 0879, Rep. 01/09/044, Rep. 01/08/207, PA 0316) ist Frau Rebner.
Publikationen (Auswahl)

  • Lehrbuch der Landwirtschaft, 3 Bde., Frankfurt am Main 1859-1863.
  • Landwirtschaftliche Taxationslehre, Berlin 1877.
  • Katechismus der landwirtschaftlichen Buchführung, Leipzig 1879

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