Wehrpass Werner Göhlers, Universitätsarchiv Leipzig, Privatarchiv Göhler.
Schon im Frühherbst 1914 waren viele der jungen Männer, die im Sommer begeistert den Kriegsbeginn bejubelt hatten, auf den Schlachtfeldern gefallen. Zu dieser Zeit besuchte der Leipziger Gymnasiast Werner Göhler noch die Schule, er war erst 15 Jahre alt. Doch kaum hatte er die Schule beendet, wenige Wochen nach seinem 18. Geburtstag, musste er im Juli 1917 zum Wehrdienst antreten und war bis zum Ende des 1. Weltkrieges Soldat. Sein Militärpass gibt darüber Auskunft. Noch während des Krieges schrieb er sich in Leipzig als Medizinstudent ein. Reichlich zwei Jahrzehnte später – Werner Göhler war inzwischen Gerichtsmediziner – erlangte 1939 der Militärpass wieder Bedeutung. Das Wehrbezirkskommando Leipzig gab einen rosafarbenen neuen Umschlag aus und ordnete an, dass sich der Inhaber jederzeit für die Einberufung bereitzuhalten habe. Das liegt nun 78 Jahre zurück. Der doppelte Wehrpass befindet sich im Familiennachlass im Universitätsarchiv.
Von Beate Rebner.