August Eber wurde am 28.09.1865 als Sohn eines Schneidermeisters in Hannover geboren. August Eber war Direktor des Tierseucheninstituts und des Instituts für animalische Nahrungsmittelkunde an der Universität. Eber hatte sich einen Namen gemacht, namhafte Gelehrte lehrten und forschten in der Folge in Leipzig. Der Tierseuchenexperte starb am 06.04.1937 in Leipzig.
Seine akademische Karriere und sein privates Leben verliefen äußerst erfolgreich: Von 1893 bis 1899 war Eber als Bezirkstierarzt der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt-Land und Privatdozent für Rinderkrankheiten an der Tierärztlichen Hochschule Dresden tätig. 1896 heiratete August Eber Helene Jacobi, sie bekamen vier Kinder.
1899 nahm Eber einen Ruf als Professor für landwirtschaftliche Tierheilkunde nach Leipzig an. 1899 wurde an der Philosophischen Fakultät der Universität ein Veterinärinstitut gegründet, das August Eber ab dem 1. April 1899 leitete. Bis 1920 war Eber dann ordentlicher Honorar Professor für Veterinärmedizin an der Universität Leipzig.
Am 2. Februar 1923 beschloß die engere Vertretung der Medizinischen Fakultät, eine Tierärztliche Fakultät zu gründen. In der Zustimmung des Akademischen Senats vom 28. Februar 1923 heißt es: „Der Senat ist damit einverstanden, daß die Tierärztliche Hochschule in der Weise in die Universität eingegliedert wird, daß sie eine selbständige Fakultät bildet. Die Regelung der Vertetung im Senat soll noch nach Gehör der Fakultäten erwogen werden.“ Am 14. September 1923 erließ das für die Universität zuständige Ministerium für Volksbildung die Verordnung Nr. I 1680 A zur Eröffnung der Tiermedizinischen Fakultät der Universität Leipzig mit Wirkung vom 1. Oktober 1923.
Bereits vor 1923 hatte sich August Eber als Direktor des Veterinärinstituts an der Universität einen Namen gemacht und zog namhafte Gelehrte an. August Eber wechselte an die Neue Fakultät und war von 1923 bis 1934 ordentlicher Professor für Tierernährungslehre und Seuchenlehre an der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Er übernahm das aus seinem bisherigen Institut hervorgegangene Tierseuchen-Institut, dem zusätzlich ein Institut für animalische Nahrungsmittelkunde angegliedert war. Sein Arbeitsschwerpunkt lag in der Tierseuchenforschung, insbesondere der Tuberkulose. Von 1925 bis 1926 war Eber Dekan der Veterinärmedizinschen Fakultät der Universität Leipzig. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.
August Eber Publikationen (Auswahl)
- Beiträge zur vergleichenden Morphologie des Unpaarzeher- und Paarzeher-Fusses, Berlin 1895.
- Tuberkulinprobe und Tuberkulosebekämpfung beim Rinde. Wissenschaftliche Untersuchungen und praktische Erfahrungen von Dr. A. Eber, Lehrer an der Königlich Tierärztlichen Hochschule in Dresden, Berlin 1898.
- Das neue Veterinärinstitut mit Klinik und Poliklinik bei der Universität Leipzig , Leipzig 1903.
- Beiträge zur Kenntnis der Magenerkrankungen bei Rindern. Erfahrungen aus der ambulatorischen Klinik der Königlich Tierärztlichen Hochschule in Dresden, Jena 1906.
- Die durch Obduktion feststellbaren Geflügelkrankheiten, Hannover 1934.
Literatur:
- Festschrift anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens des Tierseucheninstituts der Universität Leipzig. Herrn Prof. Dr. med. vet. et phil. August Eber in Dankbarkeit und Verehrung gewidmet von seinen Schülern und Freunden (=Zeitschrift für Infektionskrankheiten, parasitäre Krankheiten und Hygiene der Haustiere, Bd. 33, H. 1/3), Berlin 1928.
Hinweis:
- Ihre Ansprechpartnerin im Universitätsarchiv Leipzig für den Nachlaß Eber (UAL, PA 426) ist Frau Rebner.