Im Jahre 1893 erhielt Georg Steindorff (12. November 1861 – 28. August 1951) den Ruf an die Universität Leipzig. Er prägte die ägyptische Sammlung entscheidend durch den Ausbau der kleinen Lehrsammlung zu einem Museum. Auf Forschungsreisen nach Ägypten erwarb Steindorff Gegenstände des Haus- und Grabgebrauchs, aber auch kleinere Kunstwerke. Erfolgreiche Grabungstätigkeiten in Giza, Qau und Aniba folgten in den Jahren 1903 bis 1931, zahlreiche Objekte sind im Ägyptischen Museum der Universität ausgestellt.
Steindorffs Emeritierung erfolgte im Jahre 1934. In den Jahren 1918/1919 war Steindorff Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig, 1923/1924 Rektor der Universität Leipzig. 1935 wurde Georg Steindoff nachträglich die Lehrbefugnis nach der Ersten Ausführungsverordnung des Reichsbürgergesetzes aufgrund seiner jüdischen Abstammung enzogen. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft, er war mit Elise Oppenheimer verheiratet, hatte der Wissenschaftler unter der nationalsozialistischen Diktatur zu leiden, im März 1939 musste er in die USA emigrieren. Die Sammlung Prof. Georg Steindorff umfaßt altägyptische Altertümer mit 163 Einzelstücken, aufgelistet im Inventarverzeichnis des Ägyptischen Museums der Universität Leipzig. Das historische Vorlesungsverzeichnis der Universität bietet eine interessante Übersicht der Lehrveranstaltungen Georg Steindorffs (Wintersemester 1893 bis Sommersemester 1914).
- Karl Lamprecht – Versuche zur Universitätsreform im Rektoratsjahr 1910
- Ein Zeitungskiosk erzählt
- Am 20. Oktober 1873 hat sich der erste japanische Student an der Universität Leipzig immatrikuliert
- Friedrich Nietzsche, 1869 Ernennung zum Doktor der Philosophie "in absentia"
- Am 9. September 1409 erteilt Papst Alexander V. die Genehmigung zur Errichtung der Alma Mater Lipsiensis