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Universität, Studentenschaft

Studentenschaft

Die Studentenschaft der Universität Leipzig war während des Ersten Weltkrieges umfassenden Veränderungen unterzogen.

Die Zusammensetzung der Studentenschaft

Viele männliche Studierende meldeten sich bereits 1914 freiwillig für den Einsatz an der Front. Kriegsteilnehmern wurde die Fortführung des Studiums durch Beurlaubungen, Gebührenerlasse und Notprüfungen so einfach wie möglich gemacht. Unterstützung erhielten auch verwundete Kriegsteilnehmer, die an die Universitäten zurückkehrten. Durch Sonderkurse sollte ihnen die erfolgreiche Fortführung des Studiums gewährleistet werden.

Ausländische Studierende aus den feindlichen Staaten, hatten hingegen einen schweren Stand. Wenn sie die Universität nicht verließen, meist um selbst Kriegsdienst zu leisten, wurden sie in der Regel exmatrikuliert. Auch laufende Promotionsverfahren wurden ausgesetzt.

Zurück blieben vor allem weibliche Studierende. Ein erfolgreicher Abschluss des Studiums lohnte sich mehr denn je, denn ihre Karrierechancen stiegen nun um ein Vielfaches. Zur Besetzung der Stellen fehlte es schlicht an Männern.

Die Versorgung der Studierenden

Die Armut in der Studentenschaft war groß und sie waren auf Unterstützung seitens der Universität angewiesen. Vielen fehlte es an Heizung und Licht in ihren Wohnungen, sodass ein abendlicher Aufenthalt dort so gut wie unmöglich war. Die Universität ermöglichte ihnen zwar den Zugang zu beheizten Arbeitsräumen, doch infolge des Kohlenmangels mussten auch dort die Öffnungszeiten verkürzt werden.

Auch die Mangel an Nahrungsmittel traf die Studenten hart. Im Jahr 1917 wurde in Zusammenarbeit mit dem Kriegsernährungsamt eine Studentenspeisung eingerichtet. Beim studentischen Mittags- und Abendtisch wurden nahrhafte Mahlzeiten zu relativ geringen Preisen ausgegeben.