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Stiftertag am 7.11.2023

Jürgen Klammer am Stiftertag, der am 7.11.2023 im Universitätsarchiv Leipzig stattfand.

Jürgen Klammer befasste sich in den vergangenen 20 Jahren eingehend mit der Geschichte des DDR-Kabaretts. Neben der Beschäftigung mit Archivdokumenten sprach er mit den beteiligten Schauspielern wie Autoren und veröffentliche mehrere Bücher dazu.

Immer wenn die Kabarettisten den politischen Bereich tangierten – und in der DDR war unter dem Primat der sozialistischen Kulturpolitik eigentlich jedes Thema politisch – gab es auch erratische Hintergrundgeschichten zu berichten. Der Umgang in der DDR mit öffentlicher Kritik von den Kabarettbühnen erzählt daher viel vom Lebensalltag im einst real existierenden Sozialismus.

Stiftertag am 7.11.2023 im Universitätsarchiv Leipzig

Bei seinen Recherchen für ein neues Buch forschte er ausführlich im Universitätsarchiv Leipzig. Hier untersuchte er historische Dokumenten zum ersten Studentenkabarett der Karl-Marx-Universität, dem „Rat der Spötter“. Ende August 1961 stellte der Rat der Spötter sein neues Programm in einer Generalprobe vor. Das war die Zeit, als die DDR die Staatsgrenze in Berlin mit militärischen Sperranlagen sicherte und die innerdeutsche Grenze damit fest geschlossen wurde. Nur wegen dieser Bühnenaufführung für ausgewähltes Publikum wurden am 9. September 1961 mehrere Studenten wegen staatsgefährdender Hetze und Verleumdung festgenommen.

Jürgen Klammer, wurde im brandenburgischen Herzberg geboren und studierte an der Hochschule für Ökonomie in Berlin. Nach einem Ausreiseantrag verließ er 1979 die DDR und arbeitet in der freien Wirtschaft in Bayern. Heute lebt er in Leipzig und arbeitet ehrenamtlich im Deutschen Kabarettarchiv in Bernburg.