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Denkmal mit 1396 Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Universitätsangehörigen

Kriegerdenkmal für 1370 Studenten, 12 Professoren und 14 Angestellte, die „für Deutschlands Bestand und Ehre im Weltkrieg starben“. Als Grabwächter lagerte der Löwe auf dem Sockel mit den Namen der Opfer.

Der Löwe war Teil eines Denkmals, das an die universitätsangehörigen Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnern sollte. Die Kalkstein-Skulptur wurde von dem bekannten Tierbildhauer August Gaul (1869–1921) entworfen und bearbeitet. Sein Schüler Max Esser stellte den Löwen nach Gauls Tod fertig. Aus privater Hand konzipiert und finanziert, konnte das Denkmal (Abb. rechts) 1924 in der Wandelhalle des Augusteums feierlich enthüllt werden. Während der Sockel bei der Sprengung des Augusteums 1968 zerstört wurde, konnte die Löwenskulptur geborgen werden. Danach stand sie für mehrere Jahre auf dem Sachsenplatz, wo Wind und Wetter ihren heutigen schlechten Erhaltungszustand verschuldeten.

Kriegsversehrte im Reserve-Lazarett II Zwickau, 1918.


Orthopädische Werkstatt im Reserve-Lazarett „Heimatdank“ in Zwickau, 1918


Die Universität Leipzig führte gewissenhaft Buch über die gefallenen Studenten. Noch im Krieg legte die Universitätsverwaltung eine spezielle Karteikartensammlung an, die militärbiographische Angaben enthält.

Im Jahre 1923 weihte der Rektor Georg Steindorff mit folgenden Worten das Kriegerdenkmal der Universität Leipzig im Augusteum ein: 

“Nun ist dieses Denkmal unser, und wir neigen uns in tiefer Trauer vor dem Geiste derer, deren Andenken es geweiht ist. Als Rektor gelobe ich, und ich lege dies feierliche Gelöbnis ab zugleich für alle diejenigen, die nach mir an unserer Universität dieses hohe Amt bekleiden werden, daß wir es immerdar schützen und einen werden. Ein Heiligtum soll es uns sein, eine Erinnerungsstätte, die bis in die fernsten Zeiten der Nachwelt Zeugnis ablege für den heldenmütigen Opfertod, den unsere Kollegen, unsere Kommilitonen, unsere Beamten für das Vaterland im Weltkriege erlitten haben. Wer durch die Pforten in diese Halle kommt, soll sich zu dieser heiligen Stätte wenden, von heißem Dank erfüllt für das, was diejenigen, deren Namen er verzeichnet findet, für das Vaterland und für uns alle hingegeben haben. Das Denkmal sei aber auch eine Mahnung an die Lebenden, es den Toten gleich zu tun. Kommilitonen, zeigen Sie alle, Mann für Mann, daß Sie wert sind der Opferweihe der Gefallenen. Mögen Sie allezeit bereit sein, das gleiche wie sie zu tun. Aber das Opfer, das Sie bringen sollen, möge — das wünschen wir alle — nicht das Leben sein! Dafür wird ein anderes, nicht minder großes von Ihnen verlangt: hingebende Arbeit und strengste Pflichter­füllung. Bringen Sie, unsere akademische Jugend, dieses Opfer, dann werden Sie unserem Volke Ihr Bestes geben, dann werden Sie erreichen helfen, was jene Helden nicht erreichen konnten: eine neue Blüte unseres Vater­landes zu schaffen. Gelingt Ihnen dies, dann ist auch das Opfer, das unsere Toten gebracht haben, nicht vergeblich gewesen.”