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16.10.1541 | Camerarius kommt auf Empfehlung Melanchthons wieder nach Leipzig

Joachim Camerarius kommt am 16.10.1541 auf Empfehlung seines Freundes Melanchthon als bedeutender Humanist wieder nach Leipzig,“gubernator totius studii philosophici“.

Joachim Camerarius 1500 – 1574

Humanist und Reformer, ab 1512 Ausbildung in Leipzig, Student von 1516 bis 1518, von 1541 bis zum Tod, Professor für Griechisch und Latein, dreimaliger Rektor, Freund von Melanchton
Der berühmte und gefeierte Humanist prägte das Bild der Leipziger Universität für die Zeitspanne seines Wirkens. Er war nach dem Tode des Erasmus von Rotterdam (1536) der bedeutendste Philologe des 16. Jahrhunderts. Die Leipziger Universität war sich seiner Bedeutung bewusst. 1543 trat Camerarius die Nachfolge Caspar Borners als Rektor der Universität an und führte eine Satzung nach Wittenberger Vorbild ein. Die Reform brachte hunderte neu zuströmende Studenten nach Leipzig. Er schrieb einen Nachruf auf Albrecht Dürer und u.a. Biographien des Eobanus Hessus (1553), des Herzogs Georg von Anhalt (1555) und Philipp Melanchthons (1566).
Camerarius war Teilnehmer an verschiedenen Religionsgesprächen und führte einen umfassenden Briefwechsel mit fast allen Gelehrten seiner Zeit. Er war in seiner wissenschaftlichen Arbeit außerordentlich produktiv und hatte vielfältige Interessen. Bekannt war er auch als Autor von Lehrbüchern zu den klassischen Sprachen Griechisch und Latein. Er war Herausgeber und Übersetzer klassischer Texte. Viele Aspekte seines Lebens und seines Werkes sind bisher unerforscht.