Skip to content

Jean Paul 1763 – 1825

Der Dichter Jean Paul starb am 14. November 1825 im Alter von 62 Jahren in Bayreuth. In Leipzig hatte er sich für Theologie eingeschrieben, das Studium jedoch abgebrochen, um sich der Schriftstellerlaufbahn zu widmen.

Jean Paul 1763 – 1825

 
Johann Paul (Johann Paul Friedrich Richter) wurde am 21. März 1763 in Wunsiedel im Fichtelgebirge geboren. Er besuchte ab 1779 das Gymnasium in Hof. Am 19.05.1781 schrieb er sich für ein Studium der Theologie an der Universität Leipzig ein, die Motivation für dafür blieb  jedoch aus. Schließlich hängte er sein Studium an den Nagel und schlug sich als Schriftsteller durch. Literarische Erfolge blieben aus. 1784 floh Jean Paul vor seinen Gläubigern. Völlig verarmt kehrte er ins heimische Hof zu seiner Mutter zurück. Ab 1787 arbeitete er als Privatlehrer. Von 1790 bis 1794 arbeitete er als Lehrer an der von ihm gegründeten Elementarschule in Schwarzenbach. Nun machten ihn der Erfolg seiner Bücher finanziell unabhängig. Die Reihe seiner schriftstellerischen Erfolge begann 1793 mit dem Romanfragment „Die unsichtbare Loge“, erstmals aus Bewunderung für Jean-Jacques Rousseau unter dem Namen Jean Paul.
Er widmete sich mit dem 1795 erschienenen „Hesperus“ einem neuen Roman, der zum größten literarischen Erfolg seit Goethes „Die Leiden des jungen Werthers“ wurde. Jean Paul wurde schlagartig berühmt. Herder und Wieland äußerten sich enthusiastisch über den „Hesperus“, Goethe und Schiller fanden dagegen an dem Roman keinen Gefallen. Jean Pauls Verhältnis zu Goethe und Schiller blieb kühl und distanziert.
Bekannte literarische Werke Jean Pauls sind u.a.: „Siebenkäs“ (1796/97), „Das Leben des Quintus Fixlein“ (1796), „Der Jubelsenior“ (1797), „Das Kampaner Tal“ (1797). 1823 erkrankte Jean Paul am Grauen Star und erblindete allmählich. Er starb am 14. November 1825 im Alter von 62 Jahren in Bayreuth. Nach seinem Tod geriet er schnell in Vergessenheit.
Abbildung oben: Paulinum mit Paulinerkirche: colorierter Stich eines unbekannten Künstlers, um 1793. Universitätsarchiv Leipzig, UAL FS N04284