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Das Universitätsarchiv Leipzig begrüßt alle StudienanfängerInnen!

„Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie durchaus studiert mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor“.

Faust I

Das Universitätsarchiv Leipzig heißt recht herzlich alle Studienanfängerinnen und Studienanfänger willkommen! Im Jahre 1409 fand die Gründung der altehrwürdigen Alma mater Lipsiensis statt. Sie haben sich an dieser Traditionsuniversität eingeschrieben und befinden sich nun in den Reihen illustrer Persönlichkeiten, die an unserer Universität studiert, gelehrt und geforscht haben und es weiterhin tun.

 

Goethes Matrikeleintrag: Am 19. Oktober 1765 nahm der damals 16-jährige Goethe auf Wunsch seines Vaters ein Jurastudium in Leipzig -„Klein Paris“- auf.

Der 16-jährige Goethe als Jurastudent

Neben Vorlesungen in Jura besuchte der damals 16-jährige Student auch Lehrveranstaltungen in Philosophie und Philologie, unter anderem bei Christian Fürchtegott Gellert und Johann Christoph Gottsched. Eine Anekdote aus Goethes Studienzeiten im Hause Gottsched:

Perücken, Prügel, Peinlichkeiten – Goethe im Hause Gottsched

„Als der Student Goethe 1765 erstmalig das Zuhause Gottscheds im „Goldenen Bären“ besuchte, erlebte er eine Überraschung. Erwartet hatte der Wahlleipziger wohl einen würdevollen Professor in präsentablem Gewand. Zu sehen bekam er stattdessen den hünenhaften Gottsched: völlig unvorbereitet, kahl am Kopf und noch im Schlafrock. Dessen Diener, der mit der Perücke verspätet hinterher eilte, kassierte dafür sogleich kommentarlos eine saftige Ohrfeige von seinem Herrn.“

Fast ein Jahrhundert nach Goethe immatrikulierte sich am 20. Oktober 1865 der Röckener Pastorssohn Nietzsche für klassische Philologie. „Ich kann gar nicht sagen, wie erfrischend dieses zufällige Ereigniß auf mich wirkte“, schrieb er später, „sicherlich ein gutes Omen für meine Leipziger Jahre.“

Berühmter Alumnus, der Philosoph Friedrich Nietzsche

Friedrich Nietzsche als Student, um 1867.

Der Philosoph, Kritiker und Denker Friedrich Nietzsche studierte ab 1865 an der Universität. „Die Leipziger Studenten mißfallen uns. Sie sind zumeist knirpsartig und scheinen dumm“, schreibt er zunächst. Mit gleichgesinnten Kommilitonen gründet er den philologischen Verein, gefördert wird er von seinem Professor Friedrich Ritschl.

In Leipzig lernt Nietzsche Richard Wagner kennen. 1869 erfolgte die Ernennung zum Doktor der Philosphie ohne Prüfung, ohne eingereichte Arbeit und “in absentia”, – in Abwesenheit. Friedrich Wilhelm Nietzsche wurde am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Leipzig geboren, er starb am 25. August 1900 in Weimar.

Robert Schumann

„Ach diese Theorie, diese ganze Theorie! Könnt‘ ich nur ein Genie seyn, um alle Lumpen damit todt zu machen, möchte ich sie nicht alle in eine Kanone laden u. irgend Etwas damit todtschießen!” (Tb I, 331) Oder: „Dem Zufall ist mehr aufgeschlossen als der Wissenschaft; der Theorie ist alles verhüllt, der Fantasie nichts—“ (Tb I, 364). Robert Schumann, Tagebücher.

Robert Schumann

Nur etwa 16 Jahre seines kurzen Lebens weilte der Komponist und Schriftsteller Robert Schumann ( 8. Juni 1810, Zwickau – 29. Juli 1856, Endenich)  in Leipzig, zwischen März 1828 und Dezember 1844.  Am 29. März 1828 ließ er sich als Student der Rechtswissenschaft zum notwendigen Übel „Brotstudium“ an der Universität Leipzig immatrikulieren. Eine Studentenbude am Brühl im Haus Nr. 454  in der ersten Etage wurde sein erstes Studenten-Domizil, das er am 15. Mai 1828 bezog. Er lebte hier mit seinem Zwickauer Studienfreund Emil Flechsig zusammen. Kostenpunkt für dieses Logis: 90 Taler.

Wie auch Ihr zukünftiger Lebensweg aussehen wird, für Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiter des Universitätsarchivs Leipzig gerne zu Verfügung. Bis dahin wünschen wir Ihnen einen schönen Studienbeginn in Leipzig!