Mai 1965, Blick auf das Augusteum, das zentrale Hauptgebäude der Universität (1892 bis 1897, Architekt: Arwed Roßbach). Universitätsarchiv Leipzig UAL ZFF 0607-0615.
1959 bildete der Beschluß des ZK der SED 1959 zur Neugestaltung des Karl-Marx-Platzes die Grundlage für planerische Überlegungen. Der Platz sollte zum Symbol des neuen sozialistischen Leipzig werden. 1959 wurde die sozialistische Namensweihe für Kinder von Universitätsangehörigen durchgeführt, Fackelzüge zu den Jahrestagen der DDR-Gründung versammelten jeweils mehrere tausend Studenten und schließlich engagierten sich 1967 rund 14.000 Universitätsangehörige in der Vorbereitung des Volksentscheids für die sozialistische Verfassung der DDR. Im Mai 1968 wurden diese alten Universitätsgebäude gesprengt.
Neben vielen anderen Mutigen hatte der Historiker Max Steinmetz (1912-1990), privat und schriftlich beim Rat der Stadt Leipzig, jedoch beim Referat für Kirchenfragen, seine Einwände gegen die Sprengung der Gebäude im Mai 1968 erhoben. „Alle Gründe der Geschichte sprechen für eine Erhaltung und Pflege des Gebäudes, das am Karl-Marx-Platz die älteren Jahrhunderte würdig vertritt. Nichts spricht ernstlich für einen Abriß.“